Mein erster Halbmarathon - 21 Kilometer nur für mich

Foto: Thomas Schildmann
Foto: Thomas Schildmann

Schon lange reizen mich diese längeren Läufe. Oft habe ich beim Köln-Marathon an der Straße gestanden und die Läufer bewundert.

 

Es schien unmöglich, so viele Kilometer zu laufen. Aber was das für ein tolles Gefühl sein muss, wenn man es geschafft hat!

 

Viele Jahre hatte ich nicht mal den Hauch einer Chance, das auszuprobieren. Obwohl ich immer ziemlich sportlich war, bin ich einfach nicht drangeblieben.

 

Andere Dinge hatten immer eine höhere Priorität. Die Kinder, der Partner, die Arbeit...

 

Doch jetzt habe ich mich auf den Weg gemacht.

Schritt für Schritt.

Den Weg, von vielem loszulassen, viel Schweres hinter mir zu lassen.

 

Mit jedem Schritt fühlt sich das Leben leichter an!

 

Es ist mir in diesem Jahr schon vieles gelungen - in meiner ganz persönlichen Entwicklung.

Darauf bin ich stolz und dafür bin ich am Sonntag in Köln gelaufen: Um das zu feiern.

Um mich selbst zu feiern!

 

Später mal, bei weiteren Läufen, werde ich gerne für andere oder einen guten Zweck laufen.

Aber diesmal, am 1.10.2017, sollten es 21 Kilometer nur für mich sein.

 

Das habe ich mir vorher gedacht, genau das hat mich motiviert.

Und doch stimmt es nicht ganz.

 

Denn was ich erfahren habe, waren viele einsame Schritte. Die manchmal weh taten. Und manchmal sehr schwer waren. Zum Beispiel bei Kilometer 11, als der Rettungswagen kam und ein Mensch wenige Meter neben mir offenbar in Lebensgefahr war. Da bekam ich plötzlich Angst und der Läufer neben mir sagte: "Komm, wir laufen besser schön langsam weiter". 

 

Foto: Thomas Schildmann
Foto: Thomas Schildmann

Ich war langsam und deshalb auch sehr weit hinten. Und was ich da erfahren habe, war unglaublich schön!

Neben den besten Supportern der Welt, die am Kilometer 17 nochmal die Moral gehoben haben (DANKE!), habe ich viele Male von völlig fremden Menschen gehört:

 

"Dany, du schaffst das!"

 

Ich kann jetzt noch die Stimme des Mannes hören, der auf der Hohe Straße neben mir lief und sagte "Los, Dany, du hast es bis hierhin geschafft, das packst du jetzt, es ist nicht mehr weit" - Danke, Unbekannter.

 

Das war eine wunderbare Erfahrung:

 

Für mich zu laufen.

Und von anderen dabei unterstützt, angefeuert und getragen zu werden.