Die schwerste Form des Loslassens

Wenn ein Mensch, der uns nah ist, dieses Leben für immer verlässt, dann steht die Welt für einen Moment still.

 

Es ist die extremste und schwerste Form des Loslassens und es ist für immer.

 

Dann spüren wir die Vergänglichkeit und werden daran erinnert, wie wichtig es ist, jeden Augenblick zu genießen.

 

Heute hat eine Frau diese Welt verlassen, die mir wichtig war in meinem Leben. Ich habe viel von ihr gelernt. Gespräche mit ihr waren immer eine Freude und eine Bereicherung. Sie war eine sehr liebevolle Großmutter. Für mich zeitweise eine zweite Mutter. Sie war bewundernswert offen, hat Familie nicht nur über Blutsbande oder bestehende Ehebeziehungen definiert. Familie ist da, wo Liebe und Verbundenheit ist. Diese Herzensgröße habe ich bewundert und dafür war und bin ich sehr dankbar.

 

Das Loslassen fällt mir schwer, weil ich gerne nochmal mit ihr geredet und gelacht hätte, gerne nochmal mit ihr spazieren gegangen wäre, gerne mit ihr eingekauft und gekocht hätte, gerne nochmal ihre unglaublich leckeren Empanadas und Noquis gegessen hätte. Ich hätte ihr noch viele glückliche Jahre gewünscht, in denen sie sich an ihren Blumen im Garten erfreut. Ich hätte meinen Töchtern noch viel mehr Zeit mit ihr gewünscht. Leider hatte Gott einen anderen Plan. Aber "dios sabra", er wird schon wissen, was er tut, hat sie zu mir gesagt.

 

Das Loslassen fällt mir wiederum nicht so schwer, weil wir beide alles ausgesprochen haben, was wir fühlen. Wir haben alles geklärt. Ich bereue nichts, denn ich habe ihr immer gesagt, wie lieb ich sie habe. Was sie mir bedeutet.

 

Das trifft aber nicht auf alle Menschen in meinem Leben zu. Da gibt es noch einiges zu tun. Noch einiges zu sagen.

 

Heute spüre ich die Vergänglichkeit des Lebens und werde daran erinnert, wie wichtig es ist, jeden Augenblick zu genießen - und die Dinge zu klären. Im Frieden mit sich und anderen zu sein.